Was wirklich nachhaltig ist – und worauf Sie achten sollten
Immer mehr Verpackungen tragen heute Begriffe wie biologisch abbaubar, kompostierbar oder Bio-Kunststoff. Doch was bedeutet das genau – und wie lassen sich diese Materialien korrekt entsorgen? In diesem Artikel klären wir die Unterschiede zwischen Bio-Kunststoffen und konventionellen Kunststoffen, zeigen ihre Chancen und Grenzen – und erklären, was im Recycling tatsächlich funktioniert.
Zunächst ein Missverständnis, das sich hartnäckig hält:
Bio-Kunststoffe sind nicht automatisch biologisch abbaubar.
Man unterscheidet:
Biobasierte Kunststoffe: werden aus nachwachsenden Rohstoffen (z. B. Maisstärke, Zuckerrohr) hergestellt, können aber genauso wenig abbaubar sein wie herkömmliches Plastik.
Biologisch abbaubare Kunststoffe: zersetzen sich unter bestimmten Bedingungen (z. B. industrieller Kompostierung) – sind aber nicht zwingend aus nachwachsenden Rohstoffen.
Das bedeutet: Ein biologisch abbaubarer Kunststoff kann auf Erdöl basieren – und ein biobasierter Kunststoff muss sich nicht von selbst abbauen.
Viele Verbraucher*innen werfen kompostierbare Verpackungen fälschlicherweise in die Biotonne oder Gelbe Tonne. Das führt zu Problemen:
In Biogasanlagen oder Kompostieranlagen bleiben viele Bio-Kunststoffe unzersetzt und müssen aussortiert werden.
In Kunststoff-Recyclinganlagen stören biologisch abbaubare Kunststoffe den Sortierprozess, da sie sich chemisch unterscheiden.
Die Folge: Selbst gut gemeinte Bio-Verpackungen landen oft im Restmüll – und werden verbrannt.
Damit eine Verpackung industriell kompostierbar ist, muss sie bestimmte Normen (z. B. EN 13432) erfüllen. Das bedeutet aber nicht, dass sie im heimischen Kompost verschwindet. Dort fehlen meist die nötigen Temperaturen und Bedingungen.
Tipp: Achten Sie auf Zertifizierungen wie:
Keimling-Logo
DIN-geprüft industriell kompostierbar
OK Compost Industrial
Und: Informieren Sie sich bei Ihrem lokalen Entsorger, ob solche Materialien überhaupt angenommen werden.
Ob Verpackung, Tüte oder Einwegprodukt – am nachhaltigsten ist, was gar nicht erst entsteht. Bio-Kunststoffe sind oft besser als reines Plastik – aber keine Wunderlösung.
Nachhaltige Alternativen:
Wiederverwendbare Verpackungen
Mehrweg- statt Einwegprodukte
Verpackungsvermeidung, wo immer möglich
Kompostierbare Verpackungen und Bio-Kunststoffe sind ein Schritt in die richtige Richtung – doch ihre richtige Entsorgung ist entscheidend. Nur wer weiß, was wirklich recycelbar oder kompostierbar ist, kann aktiv zur Ressourcenschonung beitragen.
Bei Diebels Recycling achten wir darauf, Materialien korrekt zu erfassen, transparent zu sortieren und möglichst viel Wertstoff im Kreislauf zu halten. Für Fragen zu Kunststoffarten, Gewerbeverpackungen oder Entsorgungslösungen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.